Mein Studium
Nach dem 6 monatigen Praxissemester ging es dann ins Grundstudium. Ich musste erst mal lernen zu lernen. Es war eine schwere Zeit, viele Voraussetzungen, die man eigentlich von der Schule mitbringt, fehlten mir schlicht und einfach. Ich musste mir vieles während des Studiums neu erarbeiten. Die Prüfungen waren sehr schwer für mich, besonders die Vordiplomsprüfungen am Ende des Grundstudiums. Nahezu die Hälfte der Studenten hatte es nicht ins Hauptstudium geschafft, doch ich war bei denen, die es packten.
Im Hauptstudium ging es dann richtig gut voran. Ich habe einen persönlichen, sehr effektiven Lernstil entwickelt und hatte nun auch wirklich guten Erfolg in meinen Prüfungen.
Das 6. Semester war dann wieder ein Praxissemester und ich war plötzlich in der Situation, dass ich zwischen 2 mir angebotenen Stellen wählen konnte. Einmal bei dem internationalen Konzern, bei welchem ich auch das 1. Praxissemester absolviert hatte, zum anderen bei einer kleinen unbekannten Firma, deren Name ich noch nie vorher gehört hatte. Menschlich gesehen war es eigentlich klar, dass ich zu dem großen Konzern gehe, wenn da nicht mal wieder diese „innere Stimme“ gewesen wäre, die ich jetzt über die Jahre doch immer besser kennen gelernt hatte und die mir zeigte, dass das nicht der Weg Gottes für mich ist.
Ich wollte es irgendwie nicht wahr haben und habe mir dann aber doch die Zeit genommen, Gott zu suchen und zu fragen. Es würde diesen Rahmen sprengen, zu erklären wie der unsichtbare Gott heute noch redet, aber auf jeden Fall hat er mir deutlich gezeigt, dass ich zu der kleinen Firma gehen soll.
Dies tat ich und ich war im Nachhinein begeistert über die Führung Gottes. Ich lernte in dieser Firma Datenbank-Anwendungen für ORACLE zu programmieren. Es machte mir sehr viel Spaß und genau in dieser Zeit entwickelte sich ein regelrechter Boom im Bereich Datenbankanwendungen. ORACLE-Entwickler wurden plötzlich zu den am meisten gesuchten Spezialisten in der IT-Branche. Dies war sehr vorteilhaft für mich, da ich als Student so zu sehr gut bezahlten Nebenjobs kam, welche mir als sehr positiver Nebeneffekt auch für mein Studium und später für meine Diplomarbeit viel nützten. Anfang 1991 schloss ich dann mein Studium mit hervorragenden Noten ab.